Mexiko
Besuchsberichte
Wir, das sind Sandra Minks (28) und Toni Minks (29) aus Schwäbisch Gmünd, sind bereits seit mehreren Jahren für Primavera aktiv. Ungefähr genauso lange stand unser Wunsch ein Primavera Projekt persönlich zu besuchen. Hier erzählen wir Euch unsere Erlebnisse dazu.
Im März 2019 begann unsere Reise in Richtung Primavera. Wir flogen für unsere Flitterwochen nach Mexiko und verbanden diese dann mit einem eintägigen Besuch in zwei Primavera Einrichtungen. Die Schule „Vini Cubi“ und den Kindergarten „Mi Castillito“.
Kurz noch vorab ein paar Worte zur Planung des Besuchs: Uns wurde der Kontakt einer super lieben und herzigen Mitarbeiterin v. Bosch aus Mexiko Stadt, Giovanna, gegeben. Mit ihr standen wir die ganzen Monate vor unserer Reise im Mailkontakt. Wir teilten Ihr mit, dass wir einen Kindergarten und eine Schule besuchen möchten, sowie an welchen Tagen dieser Besuch für uns möglich ist. Sie schickte uns eine Agenda zu und kümmerte sich um den Transfer vor Ort. Zudem stand sie im ständigen Kontakt mit den Betreuern, der Einrichtungen, vor Ort.
Am 25.03.19 war es dann endlich soweit. Wir trafen Giovanna am Morgen direkt vor der Schule „Vini Cubi“. Dort wurden wir von Ihr und einem Mitarbeiter der Schule herzlich empfangen und bekamen einen Rundgang durch alle Klassen. Dabei erzählte der MA der Schule einiges über die Schule während uns Giovanna dies in´s Englische übersetzte. Primavera hat mit den Spendengeldern für die Schule ein Dach gerichtet und Leuchtkörper in allen Klassenräumen installiert. In jeder Klasse wurden wir überaus freudig empfangen. Die Lehrer/innen und Kinder haben uns stolz präsentiert was Sie aktuell lernen und schon alles können. Der Umgang zwischen den Lehrern und den Schülern ist sehr warmherzig und liebevoll. Die einzelnen Klassen gleichen keineswegs einer Schulklasse in Deutschland sondern eher einer großen Familie. Die Kinder dort sind sehr neugierig, Wissensbegierig und offen. Zum Schluss unseres Besuchs kam sogar noch die Schulrektorin welche uns auch viel Berichtete und unsere Fragen beantwortete. Sie zeigte nicht nur Primavera sondern auch uns für unseren Besuch große Dankbarkeit und freute sich sehr. Zum Abschluss gab es noch ein Bild mit Giovanna, der Rektorin und ein paar Kindern und deren Eltern.
Me gusta mi escuela - Vini Cubi | Bericht | Marcello Miccolis hat 2 mexinkanischen Schulen besucht
Mein Name ist Marcello Miccoli und ich bin 34 Jahre alt. 2012 hatte ich das erste Mal Kontakt mit Primavera, während meiner Entsendung nach Mexiko. Damals bin ich durch meine mexikanischen Kollegen auf das Projekt „mi gusta mi escuela“ (ich mag meine Schule) bei Primavera aufmerksam geworden, seitdem verfolge und unterstütze ich Projekte, speziell in Mexiko. Noch heute habe ich guten Kontakt zu meinen Kollegen vor Ort und habe eine private Reise im Dezember 2016 als Anlass genommen, zwei Schulen in Mexiko zu besuchen.
Am 06.12 zum Nikolaustag habe ich die Schule CAM 4 Maria Montessori in Toluca besucht. Den Kontakt zur Schule hatte ich von einer ehemaligen Kollegin aus Mexiko, die seit vielen Jahren mit dieser Schule arbeitet. In der Schule werden Kinder unterrichtet, die an Krankheiten oder Behinderungen, wie z.B Down-syndrom, Hyperaktivität, Epilepsie, Autismus etc. leiden. All diese Kinder stammen aus ärmeren Verhältnissen und viele von ihnen müssen ihr Leben lang teure Medikamente zu sich nehmen. In der Schule haben die Kinder die Möglichkeit zu ihrem normalen Unterricht hilfreiche Dinge zu lernen, um ihren Alltag leichter zu meistern. Ich habe den Tag genutzt, um mir die einzelnen Klassen anzuschauen. Die Direktorin der Schule nahm sich die Zeit, um mich in den einzelnen Klassen vorzustellen und mir Fragen zu den Kindern und zum Unterricht zu beantworten, aber ich hatte dabei auch die Gelegenheit die Kinder kennenzulernen. Das Interessanteste für die Kinder war, dass jemand extra aus Deutschland gekommen war, um sie kennenzulernen.
Der Umgang zwischen Lehrern und Schüler ist wirklich sehr liebevoll und respektvoll, ich denke gerade die Arbeit mit behinderten Kindern fordert viel Herzblut. Hier muss ich ein großes Lob an die Lehrer aussprechen, die wirklich einen tollen Job machen! An zwei weiteren Tagen habe ich die Vini cubi Schule in Cuajimalpa in Mexiko City besucht. Die Schule befindet sich ca. 20 Autominuten von dem Bosch Standort in Santa Fe in Mexiko City. In dieser Schule gibt es Unterricht in zwei „Schichten“, vormittags und nachmittags. Hier wurde das Pilotprojekt durch Bosch Mitarbeiter ins Leben gerufen, bei denen Mitarbeiter in den Schulen Unterricht und einzelne Kurse übernehmen. Hierbei tragen die Mitarbeiter einen wichtigen Teil zur Erziehung, zur Bildung und somit zur Zukunft der Kinder bei.
Die Bosch Mitarbeiter fahren nach der Arbeit, d.h. in ihrer Freizeit, in die Schule und erteilen aktuell Matheunterricht (weitere Fächer und Kurse, wie Spanisch, sollen folgen). Der Unterricht wird von den Mitarbeiter vorbereitet und anschließend in der Schule gehalten, hierbei kann der Unterricht ganz individuell, meist aber spielerisch erteilt werden. Ich hatte die Chance am ersten Tag in allen vier Klassen zu assistieren, um einen ersten Eindruck über das Projekt, aber auch über die Anforderungen zu bekommen. Am zweiten Tag habe ich dann meinen eigenen Unterricht vorbereitet. Für mich war es eine Premiere, dass ich Mathematikunterricht geben durfte, zusätzlich dazu auch noch auf Spanisch. Aber am Ende war es für die Kinder und für mich eine tolle Erfahrung, da es für die Kinder besonders interessant war, jemanden aus Deutschland als Lehrer zu haben und für mich, eine Gruppe von Kindern auf Spanisch unterrichten zu dürfen.
Es ist ein tolles Projekt, das die Kollegen in Mexiko gerade auf die Beine stellen und das persönliche Engagement ist bei diesem Projekt ganz besonders wichtig, da die Kollegen hier ihre Freizeit opfern, um den Kindern eine bessere Zukunft bieten zu können. Auch hier ein ganz großes Lob an die mexikanischen Kollegen, die dieses Projekt täglich vor Ort betreuen. Für mich persönlich war es eine tolle Erfahrung, die Chance zu haben die Kinder kennen lernen zu dürfen, aber auch ein gutes Gefühl zu wissen, dass die Primavera Investitionen in gute Händen, bzw. Projekte legt. Ich habe mir vorgenommen auch bei meinen nächsten Mexikoreisen einzelne Projekte, Schulen etc. zu besuchen und die Gelegenheit zu nutzen, meinen Teil zum Wohl der Kinder beizutragen! Aus meiner heutigen Erfahrung kann ich sagen, dass auch kleine Gesten, gerade bei Kindern, die aus ärmeren Verhältnissen stammen, ganz groß ankommen können.