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Willkommen bei Primavera - Hilfe für Kinder in Not e.V.

Interviews

Im Austausch mit...

Heute fragen wir bei Daniel Kipp von InduPrint nach, wie er zu Primavera kam. Für die, die es nicht wissen: InduPrint Service GmbH ist ein Inhouse Dienstleister bei Bosch und ein kleines familiengeführtes Unternehmen. Seit 2010 führt Daniel Kipp die Geschäfte und engagiert sich weiterhin für Primavera. Lesen Sie mehr.

Name und Funktion:

Daniel Kipp, Geschäftsführer InduPrint Services GmbH

Welche Berührungspunkte haben Sie zu Primavera?

In unserer Eigenschaft als Inhouse-Dienstleister der Robert Bosch GmbH im Bereich Digitaldruck, Digitalisierung und Archivierung auf der Schillerhöhe und am Standort in Schwieberdingen hat InduPrint Services sehr viel persönlichen Kontakt zu den Mitarbeitern der Robert Bosch GmbH und somit zu Primavera.

Wie und wann sind Sie zum ersten Mal in Kontakt mit Primavera gekommen?

Bei einem Auftrag sind wir auf Primavera aufmerksam geworden. Dies ist schon einige Jahre her.

Was ist Ihre Motivation Primavera zu unterstützen?

Als sozial engagiertes Unternehmen ist es uns grundsätzlich ein Anliegen entsprechende Projekte zu unterstützen. Wenn wir das gemeinsam mit unseren Partnern oder den Mitarbeitern unserer Partner machen können, freut uns das umso mehr.

Was macht Primavera für Sie einzigartig?

Ehrenamtliches Engagement ist extrem wichtig. Bei Primavera wird dies auch noch im sozialen Grundgedanken des Firmengründers Robert Bosch durchgeführt. Außerdem können wir hierüber sicher sein, dass die Hilfe dort ankommt, wo sie benötigt wird.

Gab es einen besonderen Primavera Moment für Sie?

Es ist immer besonders, wenn wir uns sozial engagieren dürfen. Gerade dieses Jahr haben wir für das 25 jährige Primavera Jubiläum Weihnachtskarten produziert. Es gibt ein gutes Gefühl, wenn man weiß, etwas aktiv für Kinder in Not getan zu haben. Außerdem reißt einen das Engagement der anderen Helfer von primavera förmlich mit. Das ist ein gutes Gefühl Teil einer solchen Gemeinschaft zu sein.

Name und Funktion:

Mein Name ist Gabriele Geisbauer, seit ein paar Jahren bin ich nach 40 Jahren aktiver Berufstätigkeit bei Bosch im Ruhestand. Bei Primavera bin ich seit ca. 1995 Mitglied und seit 2002 Schriftführerin im Primavera Vorstand.

Welche Berührungspunkte haben Sie zu Primavera?

Meine Berührungspunkte sind: Schriftführung, d.h. Tagesordnung sowie Protokoll aller Vorstandssitzungen und Mitgliederversammlungen. Pflege der Mitglieder- und Spenderdatenbank, Spendenbescheinigungen, Schriftwechsel mit Mitgliedern und Spendern, alle Anfragen jeder Art. Außerdem betreue ich die Projekte in Mexiko und Rumänien. Wöchentlich bin ich einen Tag im Büro auf der Schillerhöhe, ansonsten zu Hause am PC.

Wie und wann sind Sie zum ersten Mal in Kontakt mit Primavera gekommen?

Frau Waas-Frey hat mich ca. 1994 angesprochen, ob ich die Mitglieder- und Spenderdatei für Primavera aufbauen kann. Bis dahin wurden die Spendenbescheinigungen über die Stadt Stuttgart ausgestellt und verschickt. Es war eine mühsame Arbeit mit hunderten kleinen Zettelchen. Aber Frau Waas-Frey hat mich überzeugt, und so habe ich langsam die Datenbank aufgebaut und zwischenzeitlich auch eine weiteres Update auf eine neue und gut funktionierende Datenbank.

Was ist Ihre Motivation Primavera zu unterstützen?

Meine Motivation ist die Hilfe der Kinder in Not: ich möchte meine vorhandene Freizeit sinnvoll nutzen und etwas von dem guten Leben, das ich hier führen kann, weitergeben an die Ärmsten auf der Welt. Außerdem ist meine Motivation die reibungslose und gute Zusammenarbeit im Vorstand, das große Engagement jedes einzelnen, der Primavera aktiv unterstützt. Das ist in einem Verein nicht selbstverständlich.

Was macht Primavera für Sie einzigartig?

Bei Primavera ist sichergestellt, dass jeder Euro in den Projekten ankommt. Jeder ist ehrenamtlich für Primavera tätig. Die Projekte von Primavera sind gut ausgewählt, werden sorgfältig geprüft und immer von Bosch-Mitarbeitern überwacht und begleitet. Der Vereinszweck ist überzeugend: Es ist die Förderung der Erziehung, Schulbildung und Hygiene wie auch Gesundheit der Kinder und Jugendlichen. Wir verbessern damit aktiv und nachhaltig die Lebensumstände von Kindern und Jugendlichen. Jeder kann eines unserer Projekte nach vorheriger Abstimmung mit dem Primavera-Vorstand besuchen und ist stets Herzlich Willkommen.

Gab es einen besonderen primavera Moment für Sie?

Es gab in den vergangenen 22 Jahren viele besondere Momente: die wunderschönen Gartenfeste im Park des Bosch Haus Heidehof, die tollen Benefizkonzerte vom Bosch Sinfonieorchester, vom Bosch Jazz Orchestra etc. Und natürlich im letzten Jahr unser rauschendes Geburtstagsfest im Theaterhaus anlässlich des 25-jährigen Jubiläums. Und bei allen Festen wurden viele Spenden für unsere Primavera Kinder gesammelt. Ich wünsche mir, dass noch viele Personen sich für Primavera engagieren, den Verein finanziell oder aktiv unterstützen, damit noch viel mehr Gutes getan werden kann.

Wer sind Sie?

Ich bin Sebastian Krieger, Senior Consultant Strategy Process bei DS

Welche Berührungspunkte haben Sie zu Primavera?

Ich bin Mitglied im Primavera Organisationskomitee und des Primavera Bosch Connect Teams. Zusätzlich arbeite ich in der Primavera EFQM Arbeitsgruppe mit, in der wir uns um Zukunftsthemen und die strategische Ausrichtung von Primavera in den kommenden Jahren beschäftigen.

Wie und wann sind Sie zum ersten Mal in Kontakt mit Primavera gekommen?

Mit Primavera erstmalig in Kontakt gekommen bin ich beim Gartenfest im Bosch Haus Heidehof in 2008. Ein Kollege hatte mich für die Mithilfe an einem der Verpflegungsstände rekrutiert – bei hochsommerlichen Temperaturen war die Arbeit am Pizzaofen ziemlich schweißtreibend.

Was ist Ihre Motivation Primavera zu unterstützen?

Soziales Engagement ist für mich eine Selbstverständlichkeit. Meine Ausbildungszeit sowie mein bisheriger beruflicher Werdegang haben mich bereits in viele Schwellen- und Entwicklungsländer in Afrika, Südamerika und Asien geführt und es waren immer wieder die Schicksale der Kinder, die mich am meisten betroffen gemacht haben – wachsen doch viele dort nicht so gut behütet und versorgt auf wie meine beiden Töchter hier im Großraum Stuttgart.

Bei Primavera kann ich tatkräftig anpacken und bin mir sicher, dass alles, was dadurch meine Unterstützung an Mitteln erwirtschaftet wird, eins zu eins bei den bedürftigen Kindern und Jugendlichen ankommt.

Was macht Primavera für Sie einzigartig?

Das „Geschäftsmodell“ - wir sammeln dort wo es reichlich gibt (z.B. in Deutschland) und geben es dorthin, wo es am dringendsten benötigt wird: Zu benachteiligen Kindern in Schwellen – und Entwicklungsländern. Und all das ohne administrative Kosten!

Einzigartig für mich ist dabei, dass es bei allen Projekten vor Ort Primavera-Kontakte gibt (oft aktive Bosch-Mitarbeiter), die die ordnungsgemäße Verwendung der Gelder überwachen.

Gab es einen besonderen Primavera Moment für Sie?

Ja, das Jubiläumsgartenfest 2015 im Boschhaus Heidehof. Als einer der Hauptorganisatoren war ich beeindruckt, wie viele aktive und ehemalige Boschler sich gemeldet haben und tatkräftig mit angepackt haben – ein tolles, engagiertes Team hat zum erfolgreichen Verlauf des Festes maßgeblich beigetragen – wofür ich mich auch an dieser Stelle nochmals ganz herzliche bedanken möchte!

Wer sind Sie?

Mein Name ist Markus Heyn, ich bin seit April 2015 Mitglied der Bosch Geschäftsführung und zuständig für den Verkauf von Kraftfahrzeug-erstausrüstung, sowie für die Zentralfunktion Marketing und Verkauf, für Automotive Aftermarket und die Tochterfirmen ETAS und Bosch Engineering.

Welche Berührungspunkte haben Sie zu Primavera?

Ich habe in meiner Funktion als DS/EP die Organisation des Experience Days 2011 miterlebt. Primavera hat damals einen tollen Auftritt gehabt und große Präsenz gezeigt, was sich auch in der hohen Summe an Spendeneinnahmen widergespiegelt hat. Aber auch bei den Bosch Boxberg Klassik, einer Oldtimer Rallye in Stuttgart, war Primavera mit einer Tombola vertreten. In der Vorweihnachtszeit freue ich mich immer besonders auf das besinnliche Quempassingen. Es ist für mich zu einer Tradition geworden und stellt einen schönen Jahresabschluss dar. Wie Sie sehen gibt es viele tolle Beispiele für Primavera-Aktionen, die ich jederzeit gerne unterstütze.

Wie und wann sind Sie zum ersten Mal in Kontakt mit Primavera gekommen?

Durch die vielen von Primavera initiierten Kulturangebote bin ich bereits früh in meiner Bosch-Laufbahn mit dem Verein in Kontakt gekommen. Primavera ist wirklich sehr aktiv und bei vielen Veranstaltungen präsent. Denken Sie nur an den jährlich erscheinenden Kalender oder das mittlerweile traditionelle Sommerfest am Bosch Haus.

Was ist Ihre Motivation Primavera zu unterstützen?

Ich bin selbst Vater von vier Kindern. Aus diesem Grund liegt mir die Unterstützung und Förderung hilfsbedürftiger Kinder persönlich sehr am Herzen. Mich freuen insbesondere die große Vielfalt von Projekten in unterschiedlichen Ländern und die stetig wachsende Zahl von Mitgliedern und ehrenamtlichen Unterstützern. Das ist ein Zeichen, dass Primavera auf dem richtigen Weg ist und sich die langjährige Arbeit auszahlt. So können immer mehr Projekte unterstützt werden und das motiviert ungemein.

Was macht Primavera für Sie einzigartig?

Ich finde es toll, dass die Kinder im Mittelpunkt der Aktivitäten stehen. Die soziale Verantwortung, die auch in unseren Bosch Werten verankert ist, wird von unseren zahlreichen ehrenamtlichen Helfern in die Welt weitergetragen. Und zwar nicht nur durch Worte, sondern durch konkrete Taten. Die Bosch Mitarbeiter vor Ort unterstützen die Projekte mit viel Zeit und Engagement und stellen sicher, dass die Spenden dort an der richtigen Stelle ankommen. Das ist wirklich beeindruckend!

Gab es einen besonderen Primavera-Moment für Sie?

Ja, das war am 9. Oktober 2015 am Konzertabend anlässlich des 25-jährigen Bestehens von Primavera. Die Bosch Big Band, das Bosch Swing and Dance Orchestra und das Bosch Jazz Orchestra haben den Abend musikalisch wunderbar gestaltet. Insbesondere bei der Coverversion des James Bond Titellieds „Skyfall“ hatte ich einen richtigen Gänsehautmoment.

Welche Berührungspunkte haben Sie zu Primavera?

Lange vor meinem Austritt aus dem Unternehmen und Einstieg in das “neue” Dasein, als nicht mehr aktive Bosch-Mitarbeiterin, suchte ich nach einer Beschäftigung mit einem gewissem Anspruch, aber vor allem nach einer Aufgabe, innerhalb derer ich anderen Menschen und vor allem Kindern helfen konnte. So wurde ich auf Primavera aufmerksam und was ich erfuhr, überzeugte mich sofort.

Was mich allerdings sehr überraschte, war die Tatsache, dass zu jener Zeit nur wenige Mitarbeiter von dieser Initiative wussten.

Ich bewarb mich daher um Unterstützung im kommunikativen Bereich. Frau Waas-Frey hat mich in der Anfangszeit sehr unterstützt, bis ich die Erstellung einzelner Kommunikationsmittel selbständig übernehmen konnte (Primavers News u.a.).

Heute ist Primavera weit bekannt, hat mehr als 1000 Mitglieder und wächst stetig weiter.

Wie und wann sind Sie zum ersten Mal in Kontakt mit Primavera gekommen?

Das war etwa im Jahr 2008.

Was ist Ihre Motivation Primavera zu unterstützen?

Es ist vor allem das professionelle Vorgehen, was konsequent angewandt wird. Alle Projekte werden nach einem definierten Profil ausgewählt und befinden sich jeweils in der Nähe von Bosch-Standorten in Schwellen- und Drittländern. So können alle Projekte vor Ort geprüft und durch ehrenamtlich tätige Bosch-Mitarbeiter unterstützt werden.

Was macht Primavera für Sie einzigartig?

Für Primavera fallen keine Verwaltungskosten an, so dass eines der schlagenden Argumente für Primavera ist: Jeder gespendete Euro fließt zu 100 % direkt in die Projekte und die Hilfe für Kinder in Not.

Gab es einen besonderen Primavera Moment für Sie?

Ja, es war das erste Mal, dass ich bei der Bosch-Veranstaltung Boxberg-Klassik Lose für die Primavera-Tombola verkaufte und ich war positiv darüber überrascht, dass die meisten der 300 Personen viel über Primavera wussten und sie nicht nur vom Spieltrieb geleitet wurden, sondern von der Tatsache, dass der Erlös über den Losverkauf wirklich für einen guten Zweck ist und

zu 100 % bei den Kindern/Jugendlichen ankommt.

Es ist für mich ein sehr gutes Gefühl, mich für die gute Sache Primavera einzubringen und Kindern /Jugendlichen dabei zu helfen, durch Schul- und Berufsausbildung den Weg in ein selbstbestimmtes Leben und damit eine bessere Zukunft zu finden.

Wer sind Sie und wie und wann sind Sie zum ersten Mal in Kontakt mit Primavera gekommen?

Mein Name ist Ann-Kathrin Scholl und ich bin Trainee im Bosch Junior Managers Programm (JMP) im Bereich Einkauf mit Stationen im Einkauf, Vertrieb und Controlling. Aktuell bin ich auf Auslandsstation in Vietnam. Bei Bosch bin ich seit 01. September 2014.

Das war im Jahr 2000, als ich als 10-Jährige in der 5. Klasse am Schulchor des Salier Gymnasiums Waiblingen teilgenommen habe. Dieser Schulchor tritt jährlich beim Quempass Singen in der Stuttgarter Stiftskirche auf. Das Quempass Singen ist ein Event, das in Verbindung mit Primavera steht. Über den Verein Primavera und dessen sozialen Zweck wurde vorher ausführlich informiert und wir Schulkinder des Chors wurden für das Thema „Kinder helfen anderen Kindern in ärmeren Ländern“ sensibilisiert.

Später dann, kurz nach Beginn des Trainee Programms (JMP) bei Bosch, bin ich dem Verein beigetreten und habe beim Hofbräufest in Stuttgart zum ersten Mal durch Kellern aktiv unterstützt

Welche Berührungspunkte haben Sie zu Primavera?

Bisher habe ich vor allem Veranstaltungen von Primavera unterstützt. Dazu gehören diverse Konzerte, die Jubiläumsfeier zum 25. Geburtstag von Primavera, das Stuttgarter Hofbräufest und weitere spannende Events.

Vergangenes Jahr war ich Teil des Primavera Kalender Teams zur Organisation der Primavera Kalender 2016. Zudem habe ich am Primavera Strategie Workshop teilgenommen, in dem wir gemeinsam an Konzepten, Handlungsfeldern und Aktionen für Primavera in den kommenden Jahren gearbeitet haben.

Während meiner Auslandsstation hier in Vietnam würde ich sehr gerne eines der Primavera Projekte vor Ort zu besuchen, um zu erleben, was den Kindern und Jugendlichen vor Ort durch Primavera ermöglicht wird.

Was ist Ihre Motivation Primavera zu unterstützen?

Unsere Arbeit dient einem guten Zweck und hat ein sinnvolles Ziel: Kindern in Not helfen zu können, ihnen eine neue Perspektive zu bieten und ihnen ein eigenständiges Leben zu ermöglichen – und das nicht nur kurz-, sondern wirklich langfristig.

Es ist schön zu wissen, dass etwas durch die eigenen Taten nachhaltig bewegt und vorangetrieben werden kann. Durch die ausnahmslos ehrenamtlichen Unterstützer können wir sicher sein, dass jede Spende, jeder Beitrag, jeder Euro auch direkt bei den Projekten und damit bei den Kindern in

ärmeren Regionen ankommt. Es motiviert mich unheimlich, selbst einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten und etwas zurückgeben zu können. Zudem ist es gut, sich im Alltagstrott immer wieder bewusst zu machen, wie gut es uns geht und das nicht alles selbstverständlich ist.

Was macht Primavera für Sie einzigartig?

Seit seiner Gründung besteht der Verein weitestgehend aus ehemaligen und aktiven Bosch-Mitarbeitern und Ehrenamtlichen. Damit ist sichergestellt, dass alle Unkosten selbst getragen werden und jeder gespendete Euro durch Mitglieder, Freunde, Sponsoren, Veranstaltungen oder private Initiativen direkt in die Projekte vor Ort fließt.

Es ist zudem schön zu beobachten wie verschiedene Generationen und Kulturen Hand in Hand arbeiten und am gleichen Strang ziehen, um gemeinsam ein übergeordnetes Ziel zu erreichen.

Durch die Initiativen und das Engagement der Ehrenamtlichen bleibt die soziale Verantwortung und Botschaft des Firmengründers Robert Bosch auch im weiteren Sinne in der Gegenwart und Zukunft bestehen und wird in die Welt weitergetragen.

Von nur einem Projekt in Brasilien ist Primavera auf eine stolze Zahl von 37 Projekten in 15 verschiedenen Ländern gewachsen und das sehr nachhaltig und aus eigener Kraft, was wirklich für den Verein und dessen Bestreben spricht.

Gab es einen besonderen Primavera Moment für Sie?

Besondere Primavera Momente gab es schon viele, gerade bei der Organisation des Primavera Kalenders 2016:

Vor ein paar Wochen hatten wir den Projektverantwortlichen, die uns fröhliche und bunte Bilder aus den lokalen Projekten für den Primavera Kalender 2016 zukommen ließen, einen Kalender als Dankeschön geschickt. Die Antwort darauf waren weitere Bilder von strahlenden Kindern, die sich total gefreut haben, als sie sich und weitere Kinder mit ähnlichen Geschichten und Hintergründen auf den Kalenderseiten entdeckt haben.

Schön ist es auch durch unterschiedliche Abteilungen an verschiedenen Standorten weltweit zu laufen und auf den Schreibtischen Primavera Kalender zu entdecken. Zu wissen, dass andere Menschen (Bosch‘ler, sowie Nicht-Bosch‘ler) sich ebenfalls engagieren, ähnlich denken, helfen und zum nachhaltigen Erfolg von Primavera beitragen wollen, macht Spaß und spornt mich jedes Mal auf’s Neue an.

Wer sind Sie?

Mein Name ist Dieter Braitmayer. Ich bin Rentner und war Mitarbeiter bei Bosch in der Zentralabteilung für Messen und Ausstellungen.

Welche Berührungspunkte haben Sie zu Primavera?

Ich bin Mitglied im Primavera Organisation Team, d.h. wir kümmern uns um die Beratung und Betreuung von Primavera Belangen bei Standort-Veranstaltungen und Bosch Konzerten. Das beginnt bei der Planung des Personaleinsatz, der Verwaltung Werbemittel und Durchführung von Tombolas, um Spenden für Primavera zu sammeln. Große Events sind immer die Primavera Sommer- und Gartenfesten oder auch die Ralley Bosch Boxberg Klassik. Zudem bin ich zuständig für die Organisation, Verwaltung und Bestandsführung des Primavera Lagers. An diesem Ort verwahren wir alle Kommunikationsmaterialien etc.

Wie und wann sind Sie zum ersten Mal in Kontakt mit Primavera gekommen?

Ich wurde vor ca. 10 Jahren gefragt ob ich nicht beim Aufbau und der Dekoration des Sommerfestes von Primavera mithelfen könnte, da ich doch ein gewisses Organisationstalent mitbrächte und etwas von der Gestaltung verstände. Ich fand die Veranstaltung super und die Informationen, die ich dort über Primavera von dessen Gründung, Zielsetzung und Erfolge erhalten habe, überzeugten mich. So habe ich spontan beschlossen, aktiv mitzuarbeiten.

Was ist Ihre Motivation Primavera zu unterstützen?

Kinder und Jugendliche werden nicht nur kurzfristig betreut, sondern sie erhalten ein umfassendes Angebot an Bildung und Ausbildung und haben somit bessere Chancen im weiteren Leben.

Was macht Primavera für Sie einzigartig?

Alle Primavera Mitarbeiter arbeiten ehrenamtlich und die gespendeten Gelder fließen direkt in die Projekte. Es werden nur Hilfsprojekte an ausländischen Bosch Standorten gefördert, die auch dort von Bosch Mitarbeitern vor Ort ehrenamtlich betreut werden. Da bin ich mir gewiss, dass mein Engagement nicht in irgendwelche „Kanälen“ vesickert.

Gab es einen besonderen Primavera Moment für Sie?

Der eine besonderen Moment war mein Einstieg bei Primavera und mein Vorschlag das Orga-Team sollte ein neues individuelles Primavera-Erscheinungsbild mit typischen Erkennungsmerkmalen kreieren – unser neues Logo: Wort- und Bildmarke, Farben und Farbkombinationen, Schriften.

Wer sind Sie?

Helmut Schwarz ist seit 2006 stellvertretender Vorsitzender des Vorstands von Primavera e.V. und engagierte sich bereits als Geschäftsleiter von Robert Bosch Südamerika in Campinas, Brasilien. Er wurde 1943 in Stuttgart geboren und studierte Physik an der Universität Stuttgart. Bevor er 1971 seine Karriere bei Robert Bosch begann, promovierte er am Max-Planck-Institut im Bereich der Metallforschung.

Herr Schwarz, seit 2006 sind Sie rund um die Uhr für Primavera im Einsatz. Wann sind Sie zum stellvertretenden Vorstand ernannt worden?

Das war gleich im Jahr 2006. Damals war Frau Waas-Frey (Gründerin Primavera) noch Vorsitzende und Herr Kübel der stellvertretende Vorsitzende. Frau Waas-Frey wollte sich damals aufgrund des Alters gerne von den Tätigkeiten zurückziehen und hatte sich sehr über die angebotene Unterstützung gefreut. Bei der unmittelbar darauf folgenden Mitgliederversammlung wurde ich dann zum stellvertretenden Vorstand ernannt.

Kannten Sie Frau Waas-Frey vorher bereits?

Ja, ich kannte Frau Waas-Frey vorher bereits persönlich und wusste, dass sie sich aktiv für Primavera engagiert. Während meiner Zeit in USA hatten wir bereits mit Aktivitäten für Primavera begonnen. Das war damals 1998, als wir zum Beispiel gebastelte Weihnachtskarten von Kindern aus Brasilien in den USA verkauft haben. Leider hat sich in den USA kein Nachfolger gefunden, so dass dort die Aktivitäten für Primavera eingeschlafen sind.

Welche Aufgaben haben Sie als stellvertretender Vorsitzender dann übernommen?

Im Wesentlichen Aufgaben der Projektbetreuung. Vor allem der Projekte in Brasilien, wo wir uns aufgrund des Auslandsaufenthaltes gut auskannten. Das hat sich später stark erweitert. Heute sind meine Frau und ich auch für die Projekte in Indien, Malaysia, Kolumbien und Peru zuständig.

Welche Aufgaben müssen Sie für die Projekte in diesen Ländern täglich erledigen?

Wir fordern zum Beispiel die Projektanträge und -berichte an und bereiten diese für die Entscheidung entsprechend auf. Wir kommunizieren also sehr intensiv mit Projektverantwortlichen vor Ort in den Ländern. Die andere Seite der Aufgaben bezieht sich weniger auf die Länder, sondern eher auf das Aufbereiten der Informationen für die Veröffentlichung. Zu meinen Aufgaben gehört auch die Vorstellung des Vereins bei offiziellen Veranstaltungen.

Was schätzen Sie, wie viel Zeit investieren Sie pro Woche ungefähr?

Im Durchschnitt ungefähr 20 Stunden pro Woche.

Was ist Ihre Motivation, sich für eine humanitäre Organisation wie Primavera zu engagieren?

Ich habe in meinem Leben sehr viel Glück gehabt, so dass ich heute persönlich und wirtschaftlich ein erfülltes Leben führen kann. Ich möchte davon etwas an die Gesellschaft zurückgeben. Vor allem an benachteiligte Kinder, die ohne Hilfe keine Chance auf ein eigenständiges Leben haben. Dazu will ich nicht nur durch Spenden beitragen, sondern will mich auch persönlich einbringen.

Seit Kurzem haben wir auch ein neues Projekt in Südafrika. Waren Sie bereits vor Ort?

Nein, leider hat sich das noch nicht ergeben. Allerdings hatte ich die Gelegenheit, den Regionalleiter von Südafrika – Herrn Hoffmann – persönlich kennenzulernen. Im Februar besuchen wir zunächst die Projekte in Peru und Kolumbien.

Wie kam der erste Kontakt nach Südafrika überhaupt zustande?

Wir suchen schon sehr lange ein geeignetes Projekt in Südafrika; vor allem ein Projekt, das von den Mitarbeitern vor Ort auch unterstützt wird. Denn nur so können wir gewährleisten, dass die Gelder dort effizient verwendet werden. Der Zugang zu Südafrika ist uns erst mit dem jetzigen Regionalleiter Herrn Hoffmann gelungen, als er von Hr. Kübel (Vorstandsvorsitzender von Primavera und Mitglied der Geschäftsführung der Bosch-Gruppe, Anm. d. Red.) auf Primavera angesprochen wurde. Dadurch wurde das Projekt in der Nähe von Brits vorgeschlagen, dass bereits vorher von Mitarbeitern privat unterstützt wurde.

Was wird in Südafrika momentan am Meisten benötigt?

Wir suchen dringend geeignete Lehrer und Betreuungspersonal vor Ort. Außerdem benötigen wir noch die gesamte Einrichtung der Schule, wie Tische, Bänke oder das Lehrmaterial.

Welchen Teil der Finanzierung übernimmt Primavera?

Im Moment finanzieren wir 100 % der Baukosten. Allerdings sind wir gerade im Gespräch mit den Kollegen vor Ort, dass weitere Sponsoren gefunden werden. Denn eines unserer Prinzipien ist, dass wir nicht mehr als maximal 40 % der Kosten finanzieren. Das ist eine Sicherheitsmaßnahme, um Projekte nicht zu gefährden, falls Spenden ausbleiben. Ein möglicher Sponsor ist die Regierung in Südafrika. Dazu müssen gewisse Standards erfüllt werden.

Weitere Sponsoren gibt es momentan nicht?

Es gibt Mitarbeiter vor Ort, die ehrenamtlich Ihren Beitrag zum Erfolg des Projekts beitragen. Das sind teilweise Fachleute, wie zum Beispiel der Architekt der Schule, der vollständig auf sein Honorar verzichtet hat. Die Verhandlungen mit den verschiedenen Baufirmen oder die Bauüberwachung sind zum Beispiel auch in der Verantwortung von Bosch-Mitarbeitern.

Können Mitglieder speziell für das Projekt Südafrika spenden?

Projektbezogene Spenden sind möglich und können im Spendenformular mit angegeben werden. Es ist möglich, ein bestimmtes Land – zum Beispiel Südafrika – im Verwendungszweck anzugeben und wir versuchen den Wunsch zu berücksichtigen. Natürlich müssen wir immer gewährleisten, dass eine gewisse Gleichverteilung stattfindet, um keines der Projekte finanziell zu gefährden.

Primavera fördert Projekte sehr intensiv. Inwiefern fordern wir von den Projekten auch?

Die Projekte stellen jährlich einen Projektantrag, dessen Finanzierung von uns dann geprüft wird. Teil des Projektantrags ist auch eine Projektbeschreibung des vergangenen Jahres.

Wohin reisen Sie privat eigentlich gerne?

Überall dorthin, wo ich mich frei bewegen kann. Die Malediven sind ein wunderschöner Ort, allerdings zieht es mich mehr in die Länder, wo ich sehr viel Kultur entdecken kann. Besonders reizvoll finde ich die Asiatischen Länder, wie Kambodscha, Indien oder China.

Und was nehmen Sie denn immer mit auf Ihre Reisen?

Meine Frau.

Was wünschen Sie sich für das Projekt in Südafrika?

Ich wünsche mir, dass die Schule weiterhin von den Mitarbeitern in Südafrika unterstützt wird und sich so entwickelt, wie wir uns das vorgestellt haben.

Wer sind Sie?

Christoph Kübel ist Vorsitzender des Vorstands von Primavera e.V. und seit 2012 auch Mitglied der Geschäftsführung der Bosch-Gruppe. Er wurde 1959 in Stuttgart geboren und studierte Betriebswirtschaft an der Fachhochschule Pforzheim. Selbst Vater von drei Kindern wurde er im Jahr 2000 zum Mitglied des Vereins Primavera berufen und setzt sich seitdem intensiv für Kinder in Not ein.

Herr Kübel, erinnern Sie sich noch an das Jahr, in dem Sie zu Primavera gestoßen sind?

Das war im Jahr 2000 während meiner Zeit als Kaufmännischer Werksleiter in Salzgitter.

Gab es ein Schlüsselerlebnis, das Sie dazu bewegt hat sich für Primavera zu engagieren?

Ja, das gab es. Mein Schlüsselerlebnis waren die Erzählungen meines damaligen Chefs, Edgar Silva Garbade. Seit Gründung von Primavera im Jahr 1990 hat sich Herr Garbade aktiv für Primavera engagiert und hatte mir damals auf gemeinsamen Reisen mit viel Herzblut von den beeindruckenden Projekten berichtet.

Welche Aufgaben haben Sie zu Beginn im Verein übernommen?

Der Verein funktionierte damals noch ganz anders. Man konnte nicht beliebig Mitglied werden, sondern nur berufen werden. Es war damals noch ein kleiner Kreis von Mitgliedern, die ganz bewusst nicht schnell wachsen wollten. Jedes neue Mitglied wurde zunächst von den ungefähr 30 Mitgliedern besprochen, bevor man die Ehre bekam aufgenommen zu werden und bei ausgewählten Aktivitäten mitzuhelfen.

Gab es Gründe, weshalb das geändert wurde?

Wir vertreten heute die Philosophie, dass je mehr Mitglieder wir sind, desto größer auch der Bekanntheitsgrad des Vereins ist und umso regelmäßiger fließen die Spenden. Wir haben als Verein nicht das Ziel möglichst schnell viel Geld zu generieren, sondern möchten das Niveau auch in den wirtschaftlich schwächeren Jahren konstant halten. Diese Konstanz ist ganz wichtig, um die Vielzahl an Projekten nachhaltig unterstützen zu können.

Erfolgt die finanzielle Sicherung also rein durch die Mitgliedsbeiträge?

Nein, denn bei Primavera gibt es keine Mitgliedsbeiträge. Der Verein wird von den vielen Spendern und den knapp 600 Mitgliedern unterstützt, die Geld im Rahmen von Veranstaltungen, Jubiläen, Geburtstagen und vielen weiteren Aktivitäten sammeln.

Hatten Sie schon die Möglichkeit, viele Projekte vor Ort zu besuchen?

Das ein oder andere Projekt konnte ich mir bereits anschauen, allerdings in zeitlich begrenztem Rahmen. Deshalb lasse ich mir ausführlich von den Verantwortlichen vor Ort die Entwicklung der Projekte schildern. Bei meinen Besuchen in Mexiko haben mich zum Beispiel die Projekte in Juarez sehr interessiert, wo eine Schule unterstützt wird. Dort stellen wir Geld zur Verfügung, um Räume zu schaffen, damit die Kinder einmal am Tag eine warme Mahlzeit einnehmen können. Die Begeisterung und das Strahlen der Kinder am Tag der Eröffnung der Räume waren unglaublich schön. Diese Dankbarkeit habe ich so vielfach direkt oder indirekt erlebt. Ich bin der Meinung, dass es sich lohnt, die Zeit zu investieren und diesen Kindern eine Chance zu geben, durch Ausbildung aus dem Elendskreislauf herauszukommen.

Haben Sie direkten Kontakt zu Kindern aus den Projekten?

Nein, das habe ich persönlich nicht. Es sind mittlerweile ja auch über 30.000 Kinder, die wir unterstützen.

Stellen Sie sich vor, sie hätten für einen Tag, die Kinder aus einem unserer Projekte zu Besuch. Was würden Sie Ihnen in Stuttgart zeigen?

Da ich selbst Kinder habe, die einmal klein waren, weiß ich wie sehr sie früher von Tieren begeistert waren. Deshalb würde ich mit ihnen in die Stuttgarter Wilhelma gehen - den Zoologisch-Botanischen Garten. Darüber hinaus bietet sich auch unser wunderschönes Umland an, um einfach raus ins Grüne zu gehen. Das fällt mir immer dann besonders auf, wenn ich von einer meiner Reisen zurückkomme.

Primavera ist ein Verein, der Kindern Bildung, medizinische Versorgung und Grundversorgung bietet. Was glauben Sie persönlich ist der Schlüssel, um Armut nachhaltig zu bekämpfen?

Ganz eindeutig Bildung. Eine gute Schulausbildung und danach eine Berufsausbildung sind die Schlüssel zur nachhaltigen Armutsbekämpfung. Deshalb beschränken wir uns nicht nur auf die medizinische Versorgung oder die Grundversorgung der Kinder. Uns ist es wichtig den Kindern einen Weg aufzuzeigen, aus dem Elendskreislauf herauszukommen. Deshalb unterstützen wir viele schulische oder auch berufsbildende Aktivitäten.

Wir werden oft gefragt, weshalb sich Primavera nicht auch für bedürftige Kinder in Deutschland einsetzt. Was würden Sie antworten?

Mit der Gründung des Vereins im Jahre 1990 wurde in der Satzung festgelegt, dass wir uns um Kinder aus den Schwellenländern kümmern. Das heißt, wir konzentrieren uns auf die Länder, in denen der Lebensstandard sehr niedrig ist. Beispielsweise in Brasilien, wo die Kinder in Elendsvierteln - den sogenannten Favelas - leben oder in Indien, wo sie zum Teil in Wellblechhütten wohnen. Das ist eine ganz ausgeprägte Armut, bei deren Bekämpfung es in erster Linie darum geht, den Kindern mit Nahrungsmitteln, medizinischer Versorgung und Bildung zu helfen.

Viele ehemalige Dritte-Weltländer haben es mittlerweile zu einigem Wohlstand gebracht. Haben Sie das Gefühl, dass mittlerweile auch die Länder selbst die Initiative ergreifen, um Armut zu bekämpfen?

Den Eindruck habe ich, allerdings nicht flächendeckend. Es gibt leider nach wie vor sehr viele Elendsgebiete. Sozialsysteme, wie wir sie in Deutschland kennen, sind dort nicht vorhanden. Das bedeutet, dass die Kinder, als schwächste Glieder der Gesellschaft, ganz besonders auf Unterstützung angewiesen sind.

Sollten wir dann nicht das Bewusstsein in den Ländern steigern, damit die Armut flächendeckend bekämpft wird?

Damit überschätzen wir die Möglichkeiten unseres Vereins. Wir haben den Fokus auf Hilfe gelegt, um damit gute Projekte zielgerichtet unterstützen zu können; für eine politische Einflussnahme vor Ort sind wir aktuell nicht aufgestellt.

Gibt es trotzdem Momente, in denen Sie an der Vereinsarbeit auch zweifeln?

Ein klares Nein. In dem Verein Primavera e. V. arbeite ich mit vielen Menschen zusammen, die bereit sind, sich über das normale Maß hinaus für Kinder in Not zu engagieren. Die Arbeit für diesen Verein zeigt darüber hinaus, wie viel Gutes eine Gemeinschaft Gleichgesinnter leisten kann.

In welches Land reisen Sie privat eigentlich gerne?

Privat bin ich sehr gerne und viel unterwegs. Begonnen mit Zielen in der Karibik über verschiedene Länder in Afrika, bis hin zu fast allen Ländern in Europa haben wir schon viel bereist. Die Palette ist also sehr breit und wir haben noch viele Ziele. Wir würden zum Beispiel Indien gerne näher kennenlernen - das gäbe uns auch die Chance, unsere Projekte vor Ort anzuschauen. Des Weiteren steht auch China ganz oben auf der Liste.

Das heißt, Ihre Kinder haben bereits verhältnismäßig viel von der Welt gesehen?

Ja, meine Kinder habe ich früher immer auf unsere Reisen mit-genommen. Inzwischen studieren die beiden Älteren und planen ihre Urlaube selbstständig. Zum Skifahren gehen sie - sofern terminlich möglich - jedes Jahr gerne mit.

Wenn Sie auf Reisen gehen, was nehmen Sie grundsätzlich immer mit?

Neben meiner Zahnbürste habe ich natürlich immer meine Laufschuhe im Gepäck. Ich war gerade in Madrid auf einer Veranstaltung und bin dort jeden Morgen durch die Innenstadt und einen wunderschönen Park gelaufen. Das ist für mich eine tolle Möglichkeit, das Land noch besser kennenzulernen.

Surfen und Laufen scheinen nur einige Ihrer Hobbies zu sein. Woher nehmen Sie die Kraft für die Vielzahl an Aktivitäten?

Für mich ist gerade die Bewegung ein hervorragender Ausgleich zur täglichen Arbeit und es fällt mir schwer, mich eine Woche lang nicht zu bewegen. Etwas für Primavera zu organisieren, empfinde ich nicht als Arbeit, sondern als Bereicherung. Mit relativ geringem Aufwand kann man viel bewegen. Darüber freue ich mich!

Seit diesem Jahr sind Sie auch Mitglied der Geschäftsführung von Bosch – eine sicher grundsätzlich andere Arbeitsweise als bei einem ehrenamtlichen Verein?

Nein, das ist nicht der Fall. Auch unser Verein hat eine Vision und Ziele, die wir stringent verfolgen. In einem Verein muss man sich natürlich in einer Gemeinschaft mit vielen Gleichgesinnten zurecht finden. Bei Primavera arbeiten viele interessante und sehr engagierte Menschen mit. Die Arbeit befriedigt und macht viel Spaß.

Was bedeutet Primavera für Sie persönlich?

Primavera bedeutet für mich Herzblut und Leidenschaft, um Kindern in Not in aller Welt zu helfen und ihnen damit eine Zukunft zu ermöglichen. Primavera ist für mich auch ein besonders gutes Beispiel von gelebtem gesellschaftlichem Engagement.

Gibt es Pläne, die Arbeit des Vereins zu verändern oder zu erweitern?

Unsere Hauptzielsetzung ist, ein stabiles Spendenaufkommen zu erreichen, um alle Projekte dauerhaft unterstützen zu können. Um dies zu erreichen, wollen wir weitere Mitglieder gewinnen. Neu ist, dass uns die Gruppe der JMP'ler seit den letzten Jahren mit vielen Aktivitäten sehr gut unterstützt. Mit den zusätzlich vorhandenen Mitteln konnten wir neue Projekte in weiteren Ländern unterstützen. Beispielsweise haben wir letztes Jahr erstmals ein Projekt in Kolumbien unterstützt und führen momentan Gespräche mit Sozialprojekten in Südafrika.

Wie kommen wir eigentlich zu neuen Projekten?

Es gibt verschiedenste Wege.

Der häufigste Fall ist, dass ein Bosch-Mitarbeiter ein unterstützenswertes Projekt kennt. Anhand unserer Kriterien prüfen wir dann, ob es förderungswürdig ist. Wenn das zutrifft, benötigen wir einen Bosch-Mitarbeiter des Standorts vor Ort, der bereit ist, sich zu engagieren, die Verwendung der Fördermittel zu überwachen und uns Bericht zu erstatten. So war es zum Beispiel beim Projekt in Kambodscha der Fall - einem ganz tollen Projekt von Frau Mohr.

In letzter Zeit kam es auch des Öfteren vor, dass Mitarbeiter konkret nach Unterstützung in bestimmten Ländern gefragt haben, da sie dort vor Ort öfter zu Besuch waren. Dann würden wir gezielt die Standorte ansprechen, um ein passendes Projekt zu finden. So ist es zum Beispiel in Südafrika.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Kinder?

Ganz viele Spender, die es uns ermöglichen, Kinder in Not nachhaltig zu unterstützen.

Wer Sind Sie?

Marianne Waas-Frey war Gründerin sowie Vorsitzende und ist heute Ehrenvorsitzende von Primavera. Sie wurde am 27. Oktober 1931 in Stuttgart geboren. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften, Geschichte und Politologie arbeitete sie als freie Journalistin. Von 1961 bis 1974 war sie Redakteurin bei den Stuttgarter Nachrichten, bevor sie 1974 zu Bosch wechselte. Hier gehörte „ws“ bis 1991 zu den Federn des Bosch-Zünders.

Frau Waas, wie war das, als Sie die Initiative zur Gründung von Primavera ergriffen?

1989 war ich in Brasilien, um über ein Bosch-Jubiläum zu berichten. Nach der Arbeit habe ich vor Ort noch drei Wochen Urlaub gemacht. Sylvia Leeven, die Frau eines Bosch-Managers, ist mit mir durch das Land gefahren und hat mir alle unsere Standorte gezeigt. Sie führte mich auch in die Favelas, die Armenviertel in der Nähe der Standorte. Das war unglaublich bewegend, dort hinzugehen, wenn auch nicht ungefährlich. Aber Sylvia Leeven, eine sozial sehr engagierte Frau, kannte keine Angst. Wir waren mittendrin, sprachen mit den Leuten. Dann kam eine alte Frau auf mich zu, nahm meine Hand und hat mich angefl eht „Helfen Sie uns, wir brauchen Wasser für unsere Kinder, die sterben sonst“. In diesem Moment wusste ich, da muss man was machen.

Aber eine solche Idee auch umzusetzen, war vermutlich nicht ganz einfach? Haben Sie dabei denn Unterstützung von Bosch bekommen?

Das ist richtig. Ich war mir von Anfang an darüber bewusst, wie die Struktur aussehen sollte. Wir in Deutschland wollten uns ausschließlich um das Sammeln von Geld für Kinder in Not kümmern, während die Arbeit vor Ort unter Aufsicht und Beteiligung von Bosch-Mitarbeitern stattfinden musste – das war und ist noch heute Bedingung.

Aber wie konnten wir nun an Geld kommen?

Zuerst war meine Idee, dass jeder Mitarbeiter im Jahr einen Euro spendet. Nur wie sollten wir das machen? Für so etwas braucht man einen entsprechenden Verwaltungsapparat. Da habe ich mich an meinen Vorgesetzten, Wolfgang Knellesen, gewendet. Er hat mein Anliegen angehört und es an die richtigen Stellen weitergeleitet. Durch seine Vermittlung haben wir die Erlaubnis der Geschäftsführung erhalten, die Bosch-Organisation für unsere Belange zu nutzen. Um an Geld zu kommen, haben wir Spendenaufrufe im Bosch-Zünder gemacht, das war unendlich viel Kleinarbeit. Zuvor hatte ich mich mit der Rechtsabteilung in Verbindung gesetzt, die mich darüber aufgeklärt hat, dass wir für die korrekte Spendenabwicklung einen eingetragenen, gemeinnützigen Verein gründen mussten. Schon nach kurzer Zeit hatten wir zehn Personen zusammen und konnten 1990 „Primavera Hilfe für Kinder in Not e.V.“ ins Leben rufen. Der erste Vorstand brachte noch im Gründungsjahr den ersten Spendenaufruf im Bosch-Zünder. Dennoch, die Anfänge waren bescheiden und mühsam. Zwei Jahre nach der Gründung hatten wir die Idee, im Park des Robert-Bosch-Hauses in Stuttgart Sommerfeste zu veranstalten, um weiteres Geld zu sammeln. Seitdem werden wir wahrgenommen, und auch die Geschäftsführung unterstützt Primavera bis heute großzügig.

Wie kam es zu den Projekten in anderen Ländern?

Erste Berichte über unsere Arbeit in Brasilien fanden auch in Indien ein Echo. Auch dort waren schon Frauen von Bosch-Managern bewundernswert helfend in den Slums von Bangalore tätig. Sie baten um Unterstützung, und Primavera gewährte sie. Überhaupt fanden sich auf allen Ebenen Menschen, die für unser Anliegen aufgeschlossen waren, uns weiterbrachten. Wir hatten unendlich viel Arbeit.

Die Initiative für weitere Projekte ging also immer von Bosch-Mitarbeitern aus?

Ja, Bosch-Mitarbeiter waren von Anfang an die Initiatoren. Sie haben sich aus verschiedenen Ländern bei uns gemeldet und berichtet, wir machen dieses oder jenes Projekt. Sobald wir die Garantie hatten, dass Boschler an einem Vorhaben federführend beteiligt waren, haben wir das finanziell auch unterstützt. Und dann hat Sylvia Leeven sogar ein eigenes Projekt gegründet. Das ist heute unser größtes, das Centro Promocional Tia Ileide (CPTI) in Campinas. Es holt die Kinder der Ärmsten von der Straße weg und bietet ihnen nicht nur Essen und medizinische Versorgung, sondern auch ein breites schulbegleitendes Bildungsprogramm. Dafür hat es sogar schon internationale Auszeichnungen erhalten.

Wie kommt es, dass eine Frau wie Sie keine Zeit und Mühen scheut, sich für Kinder in Not einzusetzen?

Das sind vielleicht die Gene. Ich komme aus so einer Familie, meine Mutter hat immer anderen geholfen, hat angepackt, wo Not war. Es hat auch mit meiner Wertevorstellung zu tun, ich bin christlich erzogen und habe meinen alten Kinderglauben erhalten können, der hat mir immer geholfen. Man muss also Werte haben und vor allem man muss eines: nicht wegschauen!

Weihnachten in Mexiko

Wie Kinder in Mexiko ihr Weihnachten erleben...

"Am Weihnachtsabend warte ich auf den Weihnachtsmann und besuche meinen Opa, Oma und meine Tante. Wir essen dann alle Hühnchensuppe. Ich hoffe, dass ich eine Baby-Puppe und ein Barbie-Auto bekomme."

"Zu Weihnachten besuchen uns mein Papa und mein Onkel. Wir dekorieren dann das ganze Haus mit Lichtern und schlagen auf die Piñata. Wir essen alles Mögliche - Reis, Suppe, Tacos, Hühnchen! Ich wünsche mir ein fliegendes Auto und würde damit den Weihnachtsmann besuchen, damit ich ihm beim Verteilen der Geschenke helfen kann."

"Zu Weihnachten besuchen uns mein Opa und der Weihnachtsmann. Wir essen zusammen mit meinem Papa und meiner Familie Hühnchen-Suppe, Tortillas und Reis! Ich wünsche mir eine Baby-Puppe und ein Barbie-Haus."

"Zu Weihnachten besucht mich meine Mama, denn ich lebe bei meiner Tante. Mit meinem Papa und älterem Bruder essen wir Hühnchengeschnetzeltes. Ich wünsche mir ein Puppe, die sprechen und laufen kann."

"Zu Weihnachten besuchen uns Santa Claus und die Drei Heiligen Könige, mein Onkel, Cousins ​​und Cousinen. Ich verbringe den Weihnachtsabend mit meiner Familie und helfe mit beim Weihnachtsbaum und den Lichtern. Ich werde ein Sandwich mit Marmelade essen! Und Zopole! [Pozole: Traditionelle Suppe mit Mais] Ich möchte einen Auto, Captain Buzz Lightyear und ein Dreirad."